Traditionell halten die Fraktionssprecher zum geplanten Haushaltsjahr ihre Reden. Hubert Rothmayer, der Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtrat betonte in seiner Rede vor allem den "Zusammenhalt" und dem "respektvollen Miteinander", das eine zukunftsorientierte Haushaltsplanung beinhalten sollte. Hier die komplette Rede im Wortlaut: ...
Sehr geehrter Herr Bürgermeister
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Meine Damen und Herren
Zunächst möchte ich mich im Namen der Fraktion bei allen Beschäftigen
der Stadtverwaltung für die Leistung des vergangen Jahres und den
„Durchhaltewillen" in diesen schwierigen Zeiten bedanken.
Mit großem Engagement und fachlicher Kompetenz haben sie dazu
beigetragen, dass wir ein sehr gut funktionierendes Gemeinwesen haben.
Bei den Fraktionen darf ich mich für die konstruktiven Diskussionen und
Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken, auch wenn wir unter
Corona-Bedingungen in andere Räumlichkeiten ausweichen mussten und
der Austausch und das Gespräch nur eingeschränkt möglich war.
Nicht zuletzt möchte wir unseren Dank an alle Ehrenamtlichen, denjenigen
die das Gemeinwohl hochhalten und im Besonderen dem Personal in
Klinik und Pflege danken.Ebenfalls unseren Lehrerinnen und Lehrern den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin der Kitas und Kindergärten,aber auch
den Seniorinnen und Senioren die oft sehr alleine sind.Eigentlich wir alle
die irgendwie von der Pandemie betroffen sind.
Mehrfach wurde heute schon auf die derzeit schwere Lage in unseren Land ,ja
auf der ganzen Welt hingewiesen.Ich glaube wir sollten jetzt, zumindest für die
kommenden Zeiten wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft schauen.
Nun aber zum Haushalt 2021
Zu aller erst mein Respekt Herr Bürgermeister! Als Neuling haben sie es
geschafft mit einen engagierten Team aus der Verwaltung und den nicht immer
einfachen Sitzungen eines neuen Stadtrats einen Haushalt den, wie wir finden
solide und seriös, ist aufzustellen . Alleine schon die Geschäftsordnung war ein
Kraftakt. Aber wie sagte schon Emmanuel Kant: „Satzungen und Formeln sind
die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit". Darum sollten wir uns
viel mehr um das Machbare kümmern als um das Wünschenswerte. Aber
natürlich soll es Visionen geben.
Wir alle wissen, dass vieles Wünschenswerte oft mal auf die lange Bank
geschoben werden muss. Umso erfreulicher ist es wenn Projekte angegangen
werden können.Mit Augenmaß aber auch mit Mut sollten wir die Zukunft
angehen.
Ein hysterisches Rufen nach einer Haushaltssperre halte ich für übertrieben.Das
würde uns nur Blockieren und nicht weiterhelfen.Natürlich kann man jedes
Szenario durchdenken,aber man sollte sich hier aber nicht von populistischen
Einpeitschern leiten lassen. Das wäre schlecht.
Um die Zahlen im einzelnen zu interpretieren fehlt etwas die Zeit.Der
Bürgermeister hat uns Fraktionssprecher ja gebeten uns kurz zu halten.
Wir als SPD-Fraktion sind gemeinsam mit, fast, allen anderen Fraktionen und
Gruppierungen bereit, diese Herausforderung anzunehmen.
Es ist nicht die Zeit, sich mit einseitiger Klientel-Politik hinter ideologischen
Mauern zu verschanzen. Sondern es ist die Zeit, die Interessen der gesamten
Stadtgesellschaft über das eigene politische Ego und die Selbstprofilierung zu
stellen. Die Zeit, das Gemeinsame zu betonen und nicht das Trennende um des
Trennens Willen.Dafür Verantwortung zu übernehmen und auch in schwierigen
Zeiten da zu sein , dazu war und ist die SPD immer bereit solange es sich um
demokratische Parteien und Gruppierungen handelt.
Denn wir alle tragen die Verantwortung für die Stadt. Wir alle haben uns dem
Wohl der Altöttingerinnen und Altöttinger verpflichtet. Gerade in diesen
herausfordernden Zeiten geht das nur gemeinsam.
Dabei ist zum einen das Bewusstsein wichtig, dass der Stadtrat kein Parlament
ist, sondern ein Verwaltungsorgan, das konkrete Aufgaben hat. Zum anderen
appelliere ich an uns alle, die wir hier gemeinsam sitzen: Lassen Sie uns
respektvoll miteinander umgehen: Uns sollte es Einen, miteinander das Beste
für unsere Stadt und ihre Menschen zu wollen. Lassen Sie uns dabei gern hart
in der Sache diskutieren, aber stets respektvoll im Miteinander bleiben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ein Wort ist in dieser Krise zentral:
Zusammenhalt.
Denn einzelne Interessengruppen treten zunehmend losgelöst vom
Gesamtinteresse auf.
Gerade jetzt während der Corona-Krise sind Belastungen sehr ungleich verteilt,
Ansprüche jedoch gleichzeitig weiterhin stark angestiegen.
Es wird zwar oft Kommunikation gefordert, aber die Bereitschaft zum Zuhören
fehlt oftmals oder sinkt zunehmend.
Wer auf frischen Wind wartet, darf nicht verschnupft sein , wenn er kommt.
(Helmut Qualtinger)
Hier sehe ich einen Trend den es aufzuhalten gilt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Haushalt 2021, die mittelfristige Finanzplanung und das entsprechende
Investitionsprogramm sind solide und zukunftsgerichtet.
Die SPD-Stadtratsfraktion stimmt diesem Paket daher aus voller Überzeugung
zu.
Hubert Rothmayer