Leben auf der Flucht - Referenten für Integration im Bayerischen Landtag (PNP 17.3.2016)

21. März 2016

Alt- /Neuötting. Im Zuge der Ausstellungseröffnung zum Thema "Leben auf der Flucht", die noch bis Freitag im Bayerischen Landtag zu sehen ist, haben die Referenten für Integration von Alt- und Neuötting, Holger Gottschalk und Sanyie Can, zusammen mit Ursula Birnkammer von der Fachstelle Integration des Landratsamtes den dazugehörigen Vortrag und die Podiumsdiskussion zur möglichen Bekämpfung von Fluchtursachen besucht. (Foto v.l.n.r. Bundesminister für Entwicklung Dr. Gerd Müller, Integrationsreferentin Neuötting, Sanyie Can, Integrationsreferent Altötting, Holger Gottschalk, Fachstelle Integration Ursula Birnkammer, Integrationbeauftragter der Bay. Staatsregierung, Martin Neumeyer)

Landtagspräsidentin Barbara Stamm ...

und Martin Neumeyer, der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, konnten dafür den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, gewinnen. Dieser griff in seinem Impulsreferat die momentanen Fluchtursachen auf und forderte einen "Marshall- Plan", um den Menschen vor Ort wieder Perspektiven geben zu können. Dazu brauche es neben der Umfinanzierung des EU- Haushalts auch ein verstärktes Engagement der Industrie- länder. Gelingen könne dies dann zum Beispiel durch enge Kooperation zwischen deutschen (Hoch- ) Schulen, einzelne Kommunen, durch schon praktizierte Ausbildungsinitiativen des deutschen Handwerks, durch die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Unternehmen, die in diesen Ländern wieder produzieren möchten, und die finanzielle aber auch handlungsorientierte Unterstützung beim Wiederaufbau. Dr. Müller machte den Anwesenden klar, dass man Afrika als "Partner- Kontinent Europas" verstehen sollte, erklärte aber im gleichen Satz, dass "wir dabei vor einer Generationenaufgabe stehen".

In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten P. Peter Balleis, der ehemalige internationale Leiter des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten, und Erzbischof Dr.Stefan Heße, Beauftragter für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, fest, dass das wichtigs- te Mittel zur Bekämpfung von Flucht, aber auch der wichtigste Beitrag zur Integration von Flüchtlingen eine gute und fundierte Bildung ist.

Bezeichnend stand für diesen Abend ein Bild der Ausstellung ganz besonders im Vordergrund: Das Bild eines jungen Mannes vor seinem dürren Feld in Afghanistan, der zum fotografierenden Reporter meint: "Hätte ich gelernt, wie ich dieses Feld bewirtschaften kann, so hätte ich meine Heimat nie verlassen müssen". - red (PNP vom 17.03.2016)

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